Nachhaltigkeit an der Theologischen und Religionswissenschaftlichen Fakultät

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Die Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät (TRF) der Universität Zürich setzt sich sowohl in Forschung und Lehre als auch in der Verwaltung aktiv für Nachhaltigkeit ein.
Nachhaltigkeitsforschung an der TRF
Forscher:innen der TRF untersuchen u.a. die ethischen Grundlagen nachhaltiger Entwicklung, analysieren die Rolle religiöser Akteur:innen in Transformationsprozessen und thematisieren Fragen der sozial-ökologischen Gerechtigkeit. Ihre Arbeit trägt zum Verständnis der normativen und kulturellen Dimensionen von Nachhaltigkeit und deren Wechselwirkungen mit religiösen Ideen und Praktiken bei.
Theologische Anthropologie im Anthropozän
In seinem Habilitationsprojekt erforscht Dr. Michael Pfenninger, was die theologische Anthropologie zur Reflexion über planetare Verantwortung beitragen kann. Im Zentrum stehen Fragen nach Sünde, Gnade und menschlicher Mitschöpfung im Anthropozän – einem Zeitalter, in dem die systematische Überschreitung planetarischer Grenzen zu einer anhaltenden ökologischen Krise führt.
- Vorstudie auf CURSOR_
- Pfenninger ist Mitglied der AG «Theologie in der Klimakrise» an der FEST Heidelberg
Ethik der Ökospiritualitäten
In ihrer Dissertation «Ethik der Ökospiritualitäten» untersucht Sarah Bettina Bach, welche Rolle der Begriff «Spiritualität» in populärwissenschaftlichen Klima-Büchern spielt. Ihr Ziel ist es, das Verhältnis von Ethik und Spiritualität im öko-theologischen Diskurs neu zu denken – auch hinsichtlich der Chancen und Risiken normativer Überhöhung.
- AktuelleProjektbeschreibung
- SRF-Interview «Braucht Aktivismus Spiritualität?»
Planetare Nachhaltigkeit
PD Dr. Andreas Losch entwickelt in seinem Forschungsprojekt “Planetary Sustainability” eine Perspektive über die Erde hinaus. Angesichts der zunehmenden Verschmutzung durch Weltraumschrott und absehbarer Ausbeutung von Ressourcen im Weltall muss Nachhaltigkeit über die Grenzen unseres Planeten hinaus gedacht werden und auch den erdnahen Weltraum in ethische Überlegungen einbeziehen.
Ökologische Theologie im 1. Timotheusbrief
Prof. Dr. Stefan Krauter arbeitet für die Reihe “Earth Bible Commentary” an einem Kommentar zum 1. Timotheusbrief. Der neutestamentliche Text verbindet eine positive Sicht auf die Schöpfung mit einem Verständnis von Christentum, das Verantwortung für die Welt betont. Zugleich enthält er Aussagen, die historisch zur Rechtfertigung von Frauenunterdrückung und Sklaverei verwendet wurden. Der Kommentar legt diese Spannung offen und möchte sie produktiv wenden.
- «All Things Bright and Beautiful». La théologie de la création dans 1 Timothée, Revue de Théologie et de Philosophie 155 (2023), 121–137.
- Sound – Voice – Communication. A Response to Vicky Balabanski, Journal of Ethics in Antiquity and Christianity 5 (2023), 87–90.
Nachhaltigkeit in der Lehre
Ab Herbstsemester 2025 ist der Studiengang «Bachelor in Sustainability» (BASUS) an der TRF angesiedelt. In diesem internationalen Joint Degree Programm, das zusammen mit sieben weiteren europäischen Universitäten angeboten wird, erwerben Studierende Kenntnisse zu den kulturellen, sozialen und politischen Bedingungen für einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit. Sie analysieren Muster der Nicht-Nachhaltigkeit sowie deren Ursachen und erwerben Kompetenzen, um als zukünftige «Change Agents» in verschiedenen Kontexten – von Unternehmen über zivilgesellschaftliche Organisationen bis hin zur öffentlichen Verwaltung – Nachhaltigkeitstransformationen anzustossen und zu gestalten.
Kooperationen
Neben ihren eigenen Projekten sind Mitglieder der TRF in verschiedenen Netzwerken und Kooperationen aktiv, um Fragestellungen zur Nachhaltigkeit im Austausch mit anderen Forschungseinrichtungen weiterzuentwickeln.
- Arbeitskreis «Theologie in der Klimakrise»: In Zusammenarbeit mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg engagiert sich das Institut für Sozialethik der UZH im Arbeitskreis „Theologie in der Klimakrise“. Ziel ist es, theologische Perspektiven auf ökologische Krisen und Nachhaltigkeit im interdisziplinären Dialog zu vertiefen.
- UNA Europe SSC Sustainability
Nachhaltigkeitsmanagement und CO₂-Reduktion
Die TRF hat eine ambitionierte Strategie zur Reduktion flugbedingter CO₂-Emissionen entwickelt. Dazu gehört ein Regelwerk zur Genehmigung von Flugreisen, das Nachhaltigkeitskriterien wie Reisepriorisierung und Alternativen zu Flugreisen berücksichtigt.
- CO₂-Budgetierung: Pro Semester stehen der Fakultät maximal 24,95 Tonnen CO₂ für Flugreisen zur Verfügung.
- Priorisierung und Verlosung: Flugreisen müssen beantragt und priorisiert werden. Falls das CO2-Budget überschritten wird, entscheidet eine Verlosung.
- Förderung nachhaltiger Alternativen: Wo möglich, werden Zugreisen oder virtuelle Formate bevorzugt.