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Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät

Erleuchtung garantiert – Der Podcast

Wissenschaftliche Spotlights auf Religion und Spiritualität

Was unterscheidet Menschen von Cyborgs? Was passiert, wenn wir sterben? Was hat Rap mit Religion zu tun? Gibt es Schuld und einen freien Willen? Was steht wirklich in der Bibel und wie ernst nehmen Muslime den Koran? In Religionswissenschaft und Theologie an der Universität Zürich wird zu diesen Fragen, zu Spiritualität und verschiedenen Religionen geforscht. Jeden zweiten Freitagabend spricht Dorothea Lüddeckens mit Kolleg:innen und Gästen über ihre Forschung, ihre Perspektiven auf Spiritualität, Religion und die Welt.

Alle Folgen in der Übersicht

Religion im obligatorischen Schulunterricht? Worum es im Schulfach «Religionen, Kulturen, Ethik» (nicht) geht

Folge 69 (14.3.2025)

Was hat das Thema «Religion» an der öffentlichen Schule zu suchen?  Sollen im Kanton Zürich die Schüler:innen religiöser werden oder vom Glauben abgebracht werden? Das obligatorische Schulfach «Religionen, Kulturen, Ethik» (RKE) will weder das eine noch das andere. Philipp Hetmanczyk, Religionswissenschaftler und Koordinator der fachwissenschaftlichen Ausbildung für dieses Fach, spricht im Podcast über Sinn und Zweck des Unterrichtes, über die Kompetenzen, die darin erworben werden, und die Herausforderungen, mit denen Schüler:innen und Lehrpersonen konfrontiert sind. Es geht um das Navigieren zwischen verschiedenen normativen Ansprüchen, um das Verstehen eigener und anderer Weltsichten und darum, wie Lehrpersonen im Unterricht mit ihrer eigenen (A-)Religiosität umgehen können und sollen.

Dabei stellt sich durchaus auch die Frage: Ist es überhaupt noch zeitgemäss, in der Schule über Religion zu sprechen?

Weitere Informationen:

 

 

Kinderkriegen für die Ahnen – Über Spiritualität, Familie und Wirtschaftsboom in Vietnam

Folge 68 (28.2.2025)

Weshalb werden in Vietnam viel mehr Jungen als Mädchen geboren? Warum führte hier der Wirtschaftsaufschwung auch zu einer Wiederbelebung von religiösen Praktiken? Und wieso werden in Vietnam nicht Geburtstage, sondern Todestage gefeiert? Die Ethnologin Prof. Dr. Annuska Derks forscht seit Jahrzehnten zu Südostasien, insbesondere zu Vietnam. Sie erzählt von der dortigen Religionslandschaft mit den drei sich ergänzenden Lehren Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus und vom herrschenden patrilinearen und patrilokalen Verwandtschaftssystem. Derks spricht über die Zusammenhänge von Wirtschaftsboom, Kleinfamilie und Religion, über die Omnipräsenz von Ahnenaltären in der vietnamesischen Alltagskultur, über Reproduktionsmedizin und über die hohe Rate an Ultraschalluntersuchungen. Ausserdem geht es darum, weshalb am ersten Tag des Monats niemand Kohle kauft und ob die verstorbene Grossmutter auch mal bei der Parkplatzsuche hilft.

Annuska Derks ist Ausserordentliche Professorin im Bereich Ethnologie am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) und forscht u.a. zu sozialem Wandel, globalen Warenketten, Migration, Gender, Sexualität und Verwandtschaft. Ausserdem leitet sie ein Teilprojekt des Universitären Forschungsschwerpunkts «Human Reproduction Reloaded».

 

«Es bringt eben doch etwas» – Die Proteste von Muslim:innen gegen die hindu-nationalistische Politik in Indien

Folge 67 (14.2.2025)

2019 kam es in Indien zum bis dato grössten Aufstand seit der Unabhängigkeit 1947. Warum handelte es sich bei den Menschen, die mit Sit-In-Camps eine Hauptverkehrsachse in Delhi blockierten, vor allem um muslimische Frauen aus den unteren Kasten? Was ist aus diesen sogenannten «Shaheen Bagh»-Protesten geworden und wie ist die Situation heute? Britta Ohm, Politikwissenschaftlerin und Kulturanthropologin, forscht unter anderem zu Versammlungen und hat unter schwierigen Bedingungen mit Teilnehmer:innen der damaligen Grossdemonstrationen gesprochen. Im Podcast erzählt Ohm von der jahrzehntelangen Ghettoisierung, Überwachung und Ausgrenzung von Muslim:innen und von den Frauen, die den Kampf für das Recht auf Staatsbürgerschaft organisiert und angeführt haben – obwohl sie vorher nie alleine aus dem Haus gegangen sind. Ausserdem geht es um die Gefahren und Chancen von Social Media, um politische Gefangene, das Kastensystem in Südasien, um Indiens Premierminister Narendra Modi, Propaganda und Wahrheitsverdrehung.

Weitere Informationen und Lektüre-Empfehlungen:

 

Getauft im Metaverse? – Über kirchliche Aushandlungsprozesse rund um digitale Gottesdienste

Porträt Thomas Schlag

Folge 66 (3.1.2025)

Ist eine rein digitale Taufe im Metaverse «echt»? Sind Avatare identisch mit den Personen, die sie steuern? Wer bestimmt über solche Fragen und wie gehen die etablierten Kirchen mit digitalen Tauf- und Abendmahl-Praktiken um? Braucht der Heilige Geist eine Substanz um zu wirken? Der Theologe Thomas Schlag berichtet von unterschiedlichen Formen digitaler und hybrider Taufen, spricht über den (virtuellen) Raum als «relationales Phänomen» und zeigt auf, wie unterschiedlich die Forscher:innen verschiedener Fachrichtungen Gottesdienste (mit und ohne Abendmahl) im Metaverse bewerten. Ausserdem geht es um das spirituelle Festival «Find your flow» und um die Frage, ob es Gott auch ohne den Menschen gäbe.

Thomas Schlag ist Professor für Praktische Theologie an der TRF und Direktor des Universitären Forschungsschwerpunkts «Digital Religion(s)».

Weitere Informationen:

 

Heikle Fragen um Schwangerschaftsabbruch und Behinderung – Prekäre Geburten von Bethlehem bis Zürich

Porträt Tanja Krones

Folge 65 (20.12.2024)

Ethische Fragen rund um Geburt und Schwangerschaft: Kann ich mir das Leben mit einem Kind mit Behinderung vorstellen? Wie reagiert das Umfeld auf die eine oder andere Entscheidung? Und bekommen Familien mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen die Unterstützung, die sie brauchen? Tanja Krones, Leitende Ärztin für Klinische Ethik am Universitätsspital Zürich, erzählt von konkreten Schicksalen, ordnet ein und plädiert mit Nachdruck für Perspektivenwechsel. Es geht darum, was in Spanien anders läuft als in der Schweiz und was ein Schwangerschaftsabbruch mit (Selbst)Fürsorge zu tun haben kann. Tanja Krones spricht über Präimplantationsdiagnostik und die Kritik, dass hier Menschen mit Behinderung diskriminiert werden. Ausserdem geht es um Frauen, die wie Maria ihr Kind in prekären Situationen «fern der Heimat» gebären – der Stall des Jesuskindes, so Krones, ist auch auf der Zürcher Langstrasse.
 
Tanja Krones ist Ärztin, Medizinethikerin und Soziologin. Neben ihrer Arbeit als leitende Ärztin Klinische Ethik am Universitätsspital Zürich ist sie Professorin am Institut für Biomedizinische Ethik der UZH und u.a. beteiligt am Universitären Forschungsschwerpunkt Human Reproduction Reloaded.
 
Wer dem Vorschlag folgen möchte, die Pfarrer Sieber Stiftung zu unterstützen: Sozialwerk Peter Sieber

Weitere Informationen

 

Diskriminierung durch KI? – Von antimuslimischen Algorithmen, Verantwortung und dem Kampf um Sichtbarkeit

Porträt Maike Sieler

Folge 64 (06.12.2024)

Wie gehen Menschen damit um, wenn ihnen eine KI bzw. AI unterstellt, sich für extremistische Inhalte zu interessieren, nur weil Merkmale wie «muslimisch» und «arabisch-sprechend» auf sie zutreffen? Wieso sind Passfoto-Automaten immer dann «kaputt», wenn eine Frau mit Kopftuch Fotos machen möchte? Und wer steht eigentlich hinter den Entscheidungen von Künstlicher Intelligenz? Die Religionswissenschaftlerin Maike Sieler hat im Rahmen ihrer Forschung mit Menschen gesprochen, die von antimuslimischer Stellvertreterdiskriminierung durch KI betroffen sind, und berichtet, wie sie damit umgehen. Sieler spricht über den Bias von Algorithmen, die Verantwortung von Programmierer:innen und über die Tricks, die angewendet werden, um KI zu überlisten. Wie erfolgreich das sein kann, haben die Fans einer K-Pop-Band bewiesen.

Maike Sieler arbeitet am Religionswissenschaftlichen Seminar der UZH und am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP). Sie forscht u.a. zu antimuslimischem Rassismus und KI, zu Digital Religion und zum Mediendiskurs Islam.

Weiterführende Informationen:

 

Unerfüllter Kinderwunsch als existenzielle Krise – Reproduktionsmedizin, Fruchtbarkeitsyoga und Gebete

Porträt Linda Bosshart

Folge 63 (22.11.2024)

Wie gehen Menschen mit ungewollter Kinderlosigkeit um? Linda Bosshart hat mit Menschen, religiösen und nicht-religiösen, gesprochen, die aus medizinischen Gründen keine Kinder bekommen können. Ganze Lebensentwürfe können zusammenbrechen, wenn sich einfach keine Schwangerschaft einstellt. Im Gespräch geht es um die Suche nach den Gründen für die Unfruchtbarkeit und um Möglichkeiten, die die moderne Reproduktionsmedizin bietet. Linda Bosshart berichtet von den starken Belastungen, denen betroffene Menschen ausgesetzt sind, und spricht über Endometriose, künstliche Befruchtung, Akupunktur, Fruchtbarkeitsyoga und Fehlgeburten. Und darüber, dass manche Angebote mit Schuldzuweisungen einhergehen und manchmal die Einstellung entscheidend ist, ob ein Angebot unterstützend wirkt oder nicht. Ausserdem geht es um die Frage, ob «Gottes Wunder» durch die Reproduktionsmedizin wirkt, um den Glauben als mögliche Ressource und um radikale Beziehungstipps.

Linda Bosshart forscht im Universitären Forschungsschwerpunkt «Human Reproduction Reloaded» (H2R).

Mehr zum Thema Reproduktionsmedizin hören Sie in der Folge «Wer darf (keine) Kinder kriegen?» (Nr. 56) mit Carolin Schurr.

Im UFSP «Human Reproduction Reloaded» wird u.a. auch zu den Themen Fehlgeburten (Dr. Julia Böcker), Leihmutterschaft (Lea Heistrüvers) und Spenderkinder (Dr. Daniel Drewniak) geforscht. Von Dr. Julia Böcker ist 2020 das Buch «Fehlgeburt und Stillgeburt. Eine Kultursoziologie der Verlusterfahrung» erschienen (Open Access verfügbar, rezensiert von Linda Bosshart).
     
Weitere Informationen zu Endometriose erhalten Sie in der Sendung Puls von SRF: «Wenn der weibliche Zyklus krank macht».

 

Antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus heute – Vom Internationalen Frauentag bis zur Psychiatrie mit Meltem Kulaçatan

Porträt Meltem Kulaçatan

Folge 62 (8.11.2024)

Rassismus auf dem Internationalen Frauentag? Ungleichbehandlung im Gesundheitswesen von Menschen, die als «fremd» wahrgenommen werden? Meltem Kulaçatan, Professorin für Soziale Arbeit, erzählt von ihrer Forschung mit Jüdinnen und Musliminnen und ihren Erinnerungen an ihre Arbeit in der Psychiatrie. Es geht um Misogynie und areligiösen Feminismus, um rassifizierte Zuschreibungen und um positive Stereotype, die auch rassistisch und antisemitisch sein können. Erklärt wird zudem, wie Religion im Umgang mit Ablehnung und Rassismus auch zur Ressource werden kann – und was Ramadan und Jom Kippur damit zu tun haben.

Meltem Kulaçatan ist Professorin für Soziale Arbeit an der Internationalen Hochschule in Nürnberg. Sie ist derzeit Verena-Meyer-Gastprofessorin an der UZH. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Jugend, Religion mit Schwerpunkt Islam, Migration, Frauen- und Geschlechterforschung, Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft, jüdisch-muslimische Gegenwartsbeziehungen sowie islamistisch bedingte Radikalisierung und Radikalisierungsprävention in Deutschland. Sie war Projektleiterin (2017–2021) der Projekte «Religiöse Selbstentwürfe junger Muslim:innen in pädagogischen Handlungsfeldern», «Mapping und Analyse von Präventions- und Distanzierungsprojekten im Umgang mit islamistischer Radikalisierung» und «Frauen- und Mädchenarbeit im Kontext von Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention».

Mehr zu Forschung und Publikationen von Meltem Kulaçatan finden Sie hier:

www.iu.de/hochschule/lehrende/kulacatan-meltem/
www.mapex-projekt.de/projektinformationen/
Systematische Herausforderungen für Angebots- und Bedarfsstrukturen der schulischen Präventionsarbeit (2023)
Die Anerkennung der Vielen (2020)
Werte und Religion. Raus aus der «Islam-Ecke» (2020)

 

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