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Was unterscheidet Menschen von Cyborgs? Was passiert, wenn wir sterben? Was hat Rap mit Religion zu tun? Gibt es Schuld und einen freien Willen? Was steht wirklich in der Bibel und wie ernst nehmen Muslime den Koran? In der Theologie und Religionswissenschaft der Universität Zürich wird zu diesen Fragen, zu Spiritualität und verschiedenen Religionen geforscht. Jeden zweiten Freitagabend spricht Dorothea Lüddeckens mit Kolleg:innen und Gästen über ihre Forschung, ihre Perspektiven auf Spiritualität, Religion und die Welt.
Rassismus auf dem Internationalen Frauentag? Ungleichbehandlung im Gesundheitswesen von Menschen, die als «fremd» wahrgenommen werden? Meltem Kulaçatan, Professorin für Soziale Arbeit, erzählt von ihrer Forschung mit Jüdinnen und Musliminnen und ihren Erinnerungen an ihre Arbeit in der Psychiatrie. Es geht um Misogynie und areligiösen Feminismus, um rassifizierte Zuschreibungen und um positive Stereotype, die auch rassistisch und antisemitisch sein können. Erklärt wird zudem, wie Religion im Umgang mit Ablehnung und Rassismus auch zur Ressource werden kann – und was Ramadan und Jom Kippur damit zu tun haben.
Meltem Kulaçatan ist Professorin für Soziale Arbeit an der Internationalen Hochschule in Nürnberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Jugend, Religion mit Schwerpunkt Islam, Migration, Frauen- und Geschlechterforschung, Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft, jüdisch-muslimische Gegenwartsbeziehungen sowie islamistisch bedingte Radikalisierung und Radikalisierungsprävention in Deutschland. Sie war Projektleiterin (2017–2021) der Projekte «Religiöse Selbstentwürfe junger Muslim:innen in pädagogischen Handlungsfeldern», «Mapping und Analyse von Präventions- und Distanzierungsprojekten im Umgang mit islamistischer Radikalisierung» und «Frauen- und Mädchenarbeit im Kontext von Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention».
Mehr zu Forschung und Publikationen von Meltem Kulaçatan finden Sie hier:
www.iu.de/hochschule/lehrende/kulacatan-meltem/
www.mapex-projekt.de/projektinformationen/
Systematische Herausforderungen für Angebots- und Bedarfsstrukturen der schulischen Präventionsarbeit (2023)
Die Anerkennung der Vielen (2020)
Werte und Religion. Raus aus der «Islam-Ecke» (2020)
Wie kommt das Einhorn in die Astrologie? Wie passt das Interesse v.a. von jungen Frauen an Sternzeichen und Horoskopen in den Zeitgeist? Alexandra Kruse, Astrologin, spirituelle Entrepreneurin, Podcasterin, Hexe und «hart am Klischee» erklärt im Gespräch ihre Sicht zu den Chancen und Gefahren der Astrologie. Es geht um Sternkonstellationen und Datingverhalten, um das Verschieben von Operationen und um Entlastung ohne «aus der Verantwortung zu entlassen». Und auch Tina Turner, Matcha Latte und nicht zuletzt das Bezahlen von Rechnungen spielen im Gespräch zwischen Astrologin und Religionswissenschaftlerin eine Rolle.
Mehr zu Alexandra Kruse finden Sie hier:
Wer sind Doulas? Warum wächst die Nachfrage nach ihnen? Welche Rolle spielen sie im Judentum und welche für Frauen, die in der Schweiz Asyl suchen? Kürzlich hat eine Studie auf die besonders prekäre Situation der Gesundheitsversorgung im Asylwesen hingewiesen. Warum Doulas hier ganz besonders wichtig für die Begleitung in der Schwangerschaft sind, erklärt Jill Marxer im Podcast. Sie spricht über die Besonderheiten der Arbeit von jüdisch-orthodoxen Doulas, erklärt wie sich Hebammen und Doulas im Gesundheitswesen ergänzen und geht auf verschiedene Übergangsriten ein.
Jill Marxer studierte Religionswissenschaft, Soziologie, Islamische Welt und Jüdische Studien, mehr zu ihr finden Sie hier, eine weitere Folge mit ihr, «Weibliche Beschneidung als religiöse Praxis?», hören Sie hier.
Informationen zu der im Gespräch erwähnten Studie der Berner Fachhochschule finden Sie hier; mehr erfahren Sie in einem Artikel von Jill Marxer: «Besser gebären mit ‹urweiblichem Wissen›?»
Wieso studieren viele Menschen aus Zentralasien ausgerechnet in der autonomen russischen Republik Tatarstan Islam? Weshalb haben in Tatarstans Hauptstadt Kasan religiöse Unternehmer:innen Aufschwung und hippe Halal-Cafés Erfolg? Und was hat das alles mit Kommunismus zu tun? Dominik Müller ist Lecturer für Islam in Europa am Religionswissenschaftlichen Seminar der UZH und berichtet im Podcastgespräch von der Republik Tatarstan, die hierzulande kaum jemand kennt, obwohl sie geografisch Teil von Europa ist. Er wirft einen Blick in die Geschichte der Region und erzählt, wie Iwan der Schreckliche Moscheen zerstört und Katharina die Grosse religiöse Vielfalt gefördert hat, wie der Islam in der Sowjetunion zuerst als Urkommunismus interpretiert und später verfolgt wurde. Vor allem zeigt Müller aber auf, wie lebendig, modern und urban der Islam in Tatarstan heute ist. Er schildert wie Fashion-Influencer:innen an lange stigmatisierte Traditionen anknüpfen und wie ein junger Elektromusik-Produzent in einer Datscha zum Akkordeon greift und klassische tatarische Musik anstimmt.