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Dieses Jahr vergibt die TRF den «Zürcher Theologiepreis» gleich doppelt: Lina Arnold vom Kollegi in Uri hat die Jury mit ihrer Maturaarbeit zur Frage überzeugt, ob Menschen die moralische Verantwortung für die Handlungen in ihren Träumen tragen. Nina Schütz von der Kantonsschule Uetikon am See hat für ihre Abschlussarbeit den Dialog mit Vertreter:innen von verschiedenen Religionen gesucht – und einen Podcast zum «Leben» nach dem Tod vorgelegt.
2024 scheint ein ausgezeichneter Jahrgang zu sein – zumindest, wenn es um Maturaarbeiten geht. Gleich zwei Arbeiten hat die Fachjury der Theologischen und Religionswissenschaftlichen Fakultät (TRF) der Universität Zürich dieses Jahr mit dem «Zürcher Theologiepreis» für hervorragende Maturaarbeiten in den Bereichen Theologie, Ethik oder Religionswissenschaft ausgezeichnet.
Lina Arnold, die an der Kantonalen Mittelschule Uri (dem «Kollegi») zur Schule gegangen ist, hat mit ihrer Maturaarbeit Schlechte Träume, schlechte Menschen? Moralische Verantwortung in Träumen einen «sehr eigenständigen Essay» verfasst, wie Prof. Dr. Michael Coors in seinem Gutachten festhält. Der Verfasserin gelinge etwas Bemerkenswertes: «Eine eingangs geradezu absurd erscheinende These, nämlich dass für Handlungen in Träumen moralische Verantwortung zu übernehmen ist, wird von ihr in luzider Auseinandersetzung mit verschiedenen Gegenargumenten aus der philosophischen Literatur, als plausibel ausgewiesen.» Arnolds Text folge dabei einer «durchgängig logischen Argumentation», sei «stringent aufgebaut» und alles in allem «überaus beeindrucken».
Nina Schütz von der Kantonsschule Uetikon am See hat ihre Maturaarbeit nicht wie üblich (nur) geschrieben, sondern (auch) gesprochen: Sie hat als Abschlussarbeit einen Podcast produziert, in dem sie Vertreter:innen unterschiedlicher Religionen zur jeweiligen Konzeption des «Lebens nach dem Tod» befragt. Schütz ist dabei sehr professionell vorgegangen und hat keinen Aufwand gescheut, wie Prof. Dr. Rafael Walthert in seinem Gutachten lobend festhält. «Bewerkenswert» sei auch «die Relexion, die sich in der Arbeit immer wieder findet, z.B. hinsichtlich der Diversität der Perspektiven innerhalb einer Tradition». Die Resultate (also die einzelnen Podcast-Folgen), die leider – aus verständlichen Gründen – nicht veröffentlicht wurden, seien «gut ausgewählt und präsentiert und damit höchst hörenswert».
Der «Zürcher Theologiepreis» wird jedes Jahr von der Theologischen und Religionswissenschaftlichen Fakultät der UZH in Zusammenarbeit mit theologiestudium.ch vergeben. Er ist mit 500 Franken dotiert und dient der Auszeichnung hervorragender Maturaarbeiten in den Bereichen Theologie, Ethik oder Religionswissenschaft. 2024 wurde der Preis doppelt vergeben und zweimal überreicht: Einmal am 21. Juni 2024 im Rahmen der Maturafeier der Kantonalen Mittelschule Uri in Altdorf (Lina Arnold) und einmal am 11. Juli 2024 im Garten des Religionswissenschaftlichen Seminars der UZH.
Weitere Informationen zum Theologiepreis finden Sie hier